Liebe Leserinnen und Leser

«The key for us, number one, has always been hiring very smart people». Diese Erkenntnis des Microsoft-Gründers Bill Gates ist nicht nur für die IT-Industrie von Bedeutung. Sie trifft vielmehr für jedes Unternehmen zu, das in seinem Marktumfeld erfolgreich sein will. Ohne qualifizierte Mitarbeitende sind ehrgeizige Unternehmensziele schlicht nicht erreichbar.

Das Finden und Halten von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ist ein wesentlicher Faktor für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens. Angesichts des gesellschaftlichen, demografischen und technologischen Wandels sollten Recruiting-Strategien daher regelmässig überprüft und gegebenenfalls angepasst werden.

Es stellt sich etwa die Frage, ob die Fokussierung auf traditionelle Lebensläufe und Berufslaufbahnen noch zeitgemäss ist oder ob eine eher kompetenzbasierte Rekrutierung dienlicher wäre? Auch bestehende Benefitstrategien sollten periodisch hinterfragt werden, bevor sie für zunehmend diverse Belegschaften nicht mehr attraktiv erscheinen. Zu guter Letzt müssen Unternehmen eine Lösung für den Umstand finden, dass die empfundene Work-Life-Balance ihrer Mitarbeitenden deren Loyalität und Bereitschaft für einen Jobwechsel massgeblich beeinflusst.

Zu all diesen Themen haben wir für Sie erneut lesenswerte News zusammengestellt. Ich wünsche Ihnen eine informative Lektüre und freue mich über jegliches Feedback an peter.mueller@solique.ch.

Herzlich grüsst
Peter B. Müller, CEO

Future Work Skills

Zunehmend komplexe, globale und vor allem digitale Herausforderungen erfordern von Arbeitnehmenden wie auch von Führungskräften neue und zukunftsweisende Kompetenzen, bekannt als «Future Work Skills». In einer Kurzstudie haben die Hochschule für Wirtschaft (FHNW), das Zentrum für Innovation und Digitalisierung (ZID) und KMU Next untersucht, welche Schlüsselkompetenzen Arbeitgeber als unerlässlich erachten, um für das digitale Zeitalter gerüstet zu sein.

Die wichtigsten methodischen und fachlichen Kompetenzen umfassen demnach die Fähigkeit, komplexe Probleme zu lösen, Selbstmanagement sowie analytisches Denken, Planen und Handeln. Darüber hinaus wurden auch überfachliche, soziale und personale Kompetenzen wie Empathie, emotionale Intelligenz, Kommunikationsfähigkeit, Change Management sowie die Bereitschaft zu lebenslangem Lernen als wichtige Zukunftskompetenzen genannt. Interessanterweise wurden die überfachlichen Kompetenzen etwas höher bewertet als die methodisch-fachlichen Kompetenzen. Daher kann es zur Bewältigung von Rekrutierungsschwierigkeiten hilfreich sein, in Stellenausschreibungen nicht nur Branchenerfahrung und Fachkenntnisse zu fordern, sondern auch aufzuzeigen, wie man als Arbeitgeber die Entwicklung überfachlicher Kompetenzen unterstützt. Bedenkenswert!

▶️ Future Work Skills

Benefits Trends 2023

Der harte Wettbewerb um Fachkräfte ist der Hauptgrund, weshalb Mitarbeiterbenefits zunehmend wesentliche Bestandteile von Gesamtvergütungspaketen sind. Eine globale Studie von WTW zeigt nun jedoch, dass die bestehenden Benefitstrategien vieler Unternehmen an Attraktivität verlieren. Arbeitgeber setzen demnach primär auf flexible Arbeits(zeit)regelungen, Karriereförderung und Wohlbefinden am Arbeitsplatz. Derweil wünschen sich ihre Mitarbeitenden in Europa – zusätzlich zu «Remote Work» – vor allem finanzielle Absicherung fürs Alter sowie mehr Unterstützung bei familiären Belangen wie zum Beispiel der Kinderbetreuung.

Weniger als die Hälfte der befragten Firmen glaubt daher, dass ihre aktuellen Benefits massgeblich neue Talente anziehen oder halten können. Trotz zunehmendem Kostendruck und Zweifeln an der eigenen Strategie bleiben Arbeitgeber jedoch von der Wichtigkeit wettbewerbsfähiger Benefits überzeugt. Das Angebot soll allerdings flexibler auf die unterschiedlichen Bedürfnisse von zunehmend diversen Belegschaften abgestimmt werden. Die Studienautoren von WTW raten dazu, Benefitstrategien regelmässig kritisch zu überprüfen, den Mehrwert des Angebots bei unterschiedlichen Gelegenheiten wiederholt zu kommunizieren und steigende Kosten durch Anbieterkonsolidierung, verbessertes Datenmanagement sowie eine effiziente Organisation zu senken. Lesenswert!

▶️ Benefits Trends 2023

Talent Trends 2023

Die Covid-19-Pandemie hat den Arbeitsalltag und die Arbeitskultur vieler Erwerbstätiger nachhaltig verändert. Selbst zufriedene Mitarbeiter lassen sich heutzutage mit der Aussicht auf flexible(re) Arbeitsbedingungen abwerben. Wie aus der globalen Studie «Talent Trends 2023» des Personaldienstleisters Michael Page hervorgeht, sind derzeit beeindruckende 91 % aller Beschäftigten in der Schweiz (82 % in Deutschland) grundsätzlich offen für einen Stellenwechsel; 63 % sind gar aktiv auf Stellensuche (39 % in Deutschland). Für Arbeitgeber bedeutet dies, dass rein reaktive Rekrutierungsstrategien in Zukunft nicht mehr ausreichen werden, um die Personalfluktuation zeitnah auszugleichen.

Die Studie gibt allerdings auch Hinweise darauf, wie dem Personalabfluss begegnet werden kann. Demnach ist die flexible Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben der grösste Einflussfaktor für die Arbeitszufriedenheit und damit für den Grad der Wechselbereitschaft. Arbeitgeber sollten sich daher ganzheitlich mit der Work-Life-Balance-Gleichung (Flexibilität + Gehalt + Karrieremöglichkeiten) befassen. Ziel muss es sein, die Beziehung zwischen Arbeitnehmenden und Arbeitgebenden aufzuwerten, sodass sie für beide Seiten buchstäblich Sinn ergibt. Wenn Sie an den ausführlichen Studienergebnissen interessiert sind, wählen Sie bitte nachstehend die bevorzugte Länderauswertung.

▶️ Talent Trends 2023 (CH)

▶️ Talent Trends 2023 (DE)

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Die EU-Kommission will die qualifizierte Zuwanderung fördern

Laut einer aktuellen Eurobarometer-Umfrage stellt der Fachkräftemangel für die Mehrheit der Klein- und Mittelbetriebe in der EU und in der Schweiz ein bedeutendes Problem dar. Je grösser das Unternehmen, desto schwieriger gestaltet sich die Suche nach Fachkräften. Die EU-Kommission will daher die qualifizierte Zuwanderung fördern. Dies soll mit der vereinfachten Anerkennung von Berufsqualifikationen und mit einer neuen Stellenbörse gelingen. Die Job-Ausschreibungen beschränken sich zunächst auf 42 Mangelberufe, für die das Arbeitskräfteangebot als «EU-weit knapp» eingestuft wird. (🇪🇺 Eurobarometer)

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Wie sich das Recruiting bis zum Jahr 2035 verändern wird

Die frühzeitige Erkennung von Trends ist wichtig, um die Zukunft aktiv gestalten zu können. Aus diesem Grund hat die Fachgruppe «Recruiting» beim Bundesverband der Personalmanager*innen (BPM) in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen die Zukunft des Recruitings untersucht. Die Trendstudie basiert auf Szenarioanalysen sowie auf Einschätzungen von Experten und liefert Prognosen über zukünftige Veränderungen im Berufsfeld. Sie macht auch Aussagen zu den berufsbezogenen Anforderungen, denen sich Recruiting-Fachleute in Zukunft stellen müssen. (📚 BPM)

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Trübe Aussichten auf dem Arbeitsmarkt

Die kurzfristigen Arbeitsmarktaussichten haben sich eingetrübt. Für das vierte Quartal rechnet das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) in der Schweiz mit einem spürbaren Anstieg der Erwerbslosigkeit sowie mit einem ebenfalls spürbaren Rückgang der Beschäftigung. In Deutschland zeigt eine vergleichbare Erhebung durch das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) eine analoge Entwicklung. (🇩🇪 IAB / 🇨🇭 SECO)