Liebe Leserinnen und Leser

«Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie selbst zu gestalten». Dieses Zitat von Abraham Lincoln motiviert, Bestehendes zu hinterfragen und Neues zu wagen. Denn eines ist sicher: Ein Festhalten am Status quo vermag meist keine tragfähigen Antworten auf aktuelle Herausforderungen oder veränderte Rahmenbedingungen zu liefern.

«Um qualifizierte und engagierte Talente gewinnen und halten zu können, werden Unternehmen beispielsweise attraktivere Arbeitsbedingungen und Karrieremöglichkeiten anbieten müssen, als sie dies bis anhin tun. Ebenso müssen Lösungen für Mitarbeitende gefunden werden, die in einer sich radikal verändernden Arbeitswelt nur mit neuen Fähigkeiten erfolgreich sein können. Diversität und Inklusion, Remote-Arbeit sowie personalisierte Recruiting-Strategien sind weitere wichtige Themen, mit denen sich Unternehmen und deren Personalabteilungen vertieft auseinandersetzen sollten.»

Haben Sie es bemerkt, liebe Leserinnen und Leser? Der vorstehende Textabschnitt in Anführungszeichen stammt nicht von mir, sondern von ChatGPT, einem auf künstlicher Intelligenz basierenden Online-Dialogsystem. Auf meine Frage zur HR-Agenda 2023 lieferte der Chatbot eben diese Antwort. Nicht perfekt, nicht vollständig – verblüffend aber allemal!

Wir werden uns bei solique in Zukunft regelmässig mit den neuen Möglichkeiten von künstlicher Intelligenz für das Recruiting beschäftigen. Denn diese Technologie ist gekommen, um zu bleiben. Ich wünsche Ihnen eine informative Lektüre und freue mich über jegliches Feedback an peter.mueller@solique.ch.

Herzlich grüsst
Peter B. Müller, CEO

Wichtige HR-Trends für 2023

Welche Herausforderungen HR-Verantwortliche und Recruiter in diesem Jahr zu meistern haben, wissen weder wir von solique noch die KI von ChatGPT mit absoluter Gewissheit. Da kommt es gelegen, dass die Fachredakteure von Springer Professional erneut eine Vielzahl relevanter HR-Studien ausgewertet und dominierende Themen & Trends für 2023 herauskristallisiert haben.

Wenig überraschend wird demnach der Fachkräftemangel weiterhin die Agenda der Personalabteilungen prägen. Weil geeignete Arbeitskräfte auf dem Arbeitsmarkt fehlen, werden aktives (Up)Skill-Management sowie die Förderung der Unternehmenskultur und der Mitarbeiterbindung zudem noch wichtiger werden. Um Talente zu gewinnen und zu halten, sind auch nachhaltige Gehaltsstrategien zentral, wobei individuell passenden Sachleistungen (Benefits) mindestens ebenso viel Gewicht beigemessen werden sollte, wie monetären Zuwendungen. Zu guter Letzt entscheidet die fortschreitende Digitalisierung darüber, welche New-Work-Modelle umsetzbar und welche Arbeitsprozesse – auch mithilfe künstlicher Intelligenz – effizienter gestaltet werden können. Sicher ist: «Weiter wie bisher» ist in allen Themenfeldern keine zukunftsfähige Option. Lesenswert!

Die grosse Arbeitnehmerflucht

Gemäss einer aktuellen Studie von McKinsey unter mehr als 16'000 Arbeitnehmenden – auch aus Deutschland und aus der Schweiz – werden sich HR-Verantwortliche in Europa mit einem neuen Massenphänomen auseinandersetzen müssen.

Die Rede ist von der sogenannten «Great Attrition» oder auch «Great Resignation», die man bis dato auf die USA begrenzt sah. Dort kündigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in grosser Zahl ihre Arbeitsverträge – entweder, um anderswo eine besser bezahlte Anstellung mit mehr Freiraum anzutreten, oder um mit ihren bisherigen Arbeitgebern bessere Konditionen auszuhandeln (Great Renegotiation).

Laut Studie beabsichtigen in Deutschland 28 Prozent der Befragten, ihre Position im Arbeitsmarkt neu zu verhandeln, in der Schweiz sind es 34 Prozent. Arbeitgeber und Personalverantwortliche sind deshalb gut beraten, frühzeitig gegenzusteuern und mit ihren Leistungsträgern ebenso das Gespräch zu suchen wie mit denjenigen, die bleiben, weil sie resigniert haben (Quiet Quitting).

Steht das Recruiting vor einer Revolution?

Die Digitalisierung macht vor keinem Unternehmensbereich halt. Auch im HR-Management und im Recruiting werden heute unzählige Software-Lösungen eingesetzt, um arbeitsintensive Prozesse zu vereinfachen oder zu beschleunigen. Sie helfen bei der Formulierung von Stellenanzeigen und Arbeitszeugnissen, bei der Beantwortung von Fragen auf Karriereseiten, bei der Analyse und Auswahl passender Bewerber:innen, in Assessments oder beim Onboarding.

Mit ChatGPT sorgt seit kurzem ein überraschend dialogfähiger KI-Chatbot weltweit für Schlagzeilen – nicht nur bei IT-Nerds. Spektakulär sind sowohl seine einfache Handhabung als auch die menschenähnlichen Antworten, was im HR-Umfeld gänzlich neue Anwendungsfelder eröffnet. Illustrative Beispiele finden Sie hier, hier und hier.

Bei aller Begeisterung für neue Technologien, ist die weitere Entwicklung von KI-basierten Softwaretools für das Recruiting aber auch kritisch zu betrachten. Diverse Beispiele für diskriminierendes, sexistisches oder rassistisches (Antwort-)Verhalten sind dokumentiert, weshalb unter anderem die EU-Kommission mit dem «AI Act» dafür sorgen will, dass Lösungen für sensitive Bereiche ethisch korrekt, fair und transparent entwickelt sowie betrieben werden.

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Quereinsteigerprogramme gegen den Fachkräftemangel

Wenn (IT-)Fachkräfte fehlen, nutzt alles lamentieren nichts. Wie es auch anders geht, zeigen der international tätige IT-Dienstleister Bechtle und der Schweizer Detailhandels-Riese Migros. Beide Unternehmen haben spezielle Qualifizierungsprogramme für Quereinsteiger ohne IT-Vorwissen entwickelt, die auf grosses Interesse stossen. Statt eines geradlinigen Lebenslaufs werden Motivation und Begeisterung für die IT sowie eine ausgeprägte Leistungsbereitschaft vorausgesetzt. Vorbildlich! (🌐 Migros)

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Weiterbildung: Die Generation Z verstehen und rekrutieren lernen

Um für die Generation Z ein besseres Verständnis entwickeln zu können, bietet die Hochschule für Wirtschaft (HWZ) in Zürich das Kompaktseminar Generation Z Strategy an. In Zusammenarbeit mit der Gen Z Agentur ZEAM werden in der Fokusgruppe «HR & Organization» Themen wie New Work, (Social) Recruiting oder Employer Branding näher beleuchtet sowie deren Bedeutung für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen diskutiert. Die Weiterbildung startet am 12. Juni 2023 und dauert 3 Tage. (🎓 HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich)

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Arbeitsmarktbarometer weiter im Aufwärtstrend

Im Februar 2023 hat sich das Schweizer Arbeitsmarktbarometer zum vierten Mal in Folge verbessert. Der Arbeitsmarktausblick des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) prognostiziert für die kommenden drei Monate einen weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit sowie erneut einen Anstieg der Beschäftigung. In Deutschland zeigt eine vergleichbare Erhebung durch das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) eine analoge Entwicklung. (🇩🇪 IAB / 🇨🇭 SECO)